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Hanf

Hanf (Cannabis sativa) ist eine vielseitige Pflanze, die seit Jahrtausenden für ihre Fasern, Samen und medizinischen Eigenschaften geschätzt wird. Hanf gehört zur Familie der Cannabaceae und unterscheidet sich von anderen Cannabis-Sorten durch seine niedrigen Gehalte an Tetrahydrocannabinol (THC), dem psychoaktiven Wirkstoff, der in Marihuana vorkommt. Aufgrund seines geringen THC-Gehalts ist Hanf nicht psychoaktiv und wird hauptsächlich für industrielle und medizinische Zwecke angebaut.1

Geschichte

Die Nutzung von Hanf reicht weit in die Geschichte zurück. Archäologische Funde belegen, dass Hanf bereits vor 10.000 Jahren in China für die Herstellung von Textilien verwendet wurde. Auch in anderen alten Kulturen, wie denen in Indien und im Nahen Osten, spielte Hanf eine wichtige Rolle als Rohstoff für Kleidung, Seile, Papier und Heilmittel.

Im antiken China wurde Hanf nicht nur für Textilien, sondern auch für medizinische Zwecke genutzt. Der legendäre Kaiser Shen Nung soll Hanf in sein pharmakologisches Werk aufgenommen haben, in dem er dessen therapeutische Anwendungen dokumentierte. In Indien fand Hanf Einzug in die traditionelle Medizin (Ayurveda), wo er für seine heilenden Eigenschaften geschätzt wurde.

Im Mittelalter verbreitete sich der Hanfanbau in Europa, wo er für die Herstellung von Segeln, Seilen und Kleidung verwendet wurde. Mit der Entdeckung Amerikas brachte Christoph Kolumbus Hanfsamen in die Neue Welt, wo der Anbau schnell florierte.

Im 20. Jahrhundert wurde Hanf aufgrund seiner Verwandtschaft mit psychoaktivem Cannabis zunehmend reguliert und verboten. Erst in den letzten Jahrzehnten, mit einem erneuten Interesse an nachhaltigen Materialien und natürlichen Heilmitteln, erlebt Hanf eine Renaissance. Die Entdeckung der Cannabinoide und ihrer gesundheitlichen Vorteile hat dazu beigetragen, dass Hanf erneut in den Fokus von Forschung und Landwirtschaft geraten ist.2

Verbreitung

Heute wird Hanf weltweit angebaut, wobei die Hauptanbaugebiete in China, Kanada, Europa und zunehmend auch in den USA liegen. Die Nutzung von Hanf ist in vielen Ländern legal, solange der THC-Gehalt unter bestimmten gesetzlichen Grenzen liegt (in der Regel unter 0,2% bis 0,3%).

1. China:

China ist der weltweit größte Produzent von Hanf und liefert den Großteil der Hanffasern, die in Textilien und anderen Industrieprodukten verwendet werden. Die chinesische Hanfindustrie ist tief verwurzelt in der Tradition und wird durch moderne Anbau- und Verarbeitungstechniken unterstützt.

2. Europa:

In Europa erlebt der Hanfanbau eine Wiederbelebung, insbesondere in Ländern wie Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Europäische Hanfbauern konzentrieren sich auf die Produktion von Hanffasern, -samen und -ölen, die in der Lebensmittel-, Textil- und Gesundheitsbranche verwendet werden.

3. Kanada und USA:

Kanada hat eine gut etablierte Hanfindustrie, die hauptsächlich auf die Produktion von Hanfsamen und -öl abzielt. In den USA wurde der Hanfanbau 2018 mit dem „Farm Bill“ wieder legalisiert, was zu einem Anstieg der Hanfproduktion führte, insbesondere für die Herstellung von CBD-Produkten.

Anbau

Der Anbau von Hanf ist relativ unkompliziert und umweltfreundlich, was ihn zu einer attraktiven Kulturpflanze für nachhaltige Landwirtschaft macht:

1. Boden und Klima:

Hanf gedeiht am besten in gut durchlässigen, fruchtbaren Böden und benötigt ein gemäßigtes bis warmes Klima. Die Pflanze ist widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten, wodurch der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden minimiert werden kann.

2. Pflanzung:

Hanf wird im Frühjahr gesät, wenn die Bodentemperatur etwa 10-12°C erreicht hat. Die Samen keimen innerhalb von 3-5 Tagen und die Pflanzen wachsen schnell, wobei sie innerhalb von 3-4 Monaten ihre volle Höhe erreichen können.

3. Ernte:

Die Ernte von Hanf hängt vom Verwendungszweck ab. Fasern werden geerntet, wenn die Pflanzen blühen, während Samen geerntet werden, wenn sie voll ausgereift sind. Die Verarbeitung umfasst das Rösten, Trocknen und Reinigen der Fasern oder das Extrahieren der Samen.3

Gesundheitliche Vorteile

Hanf bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile, die sowohl aus den Samen als auch aus den Blüten extrahiert werden können:

1. Hanfsamen:

Hanfsamen sind reich an Proteinen, essentiellen Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien. Sie bieten eine ausgezeichnete Quelle für Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die wichtig für die Herzgesundheit sind. Hanfsamen können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, die Hautgesundheit zu verbessern und das Immunsystem zu stärken.

2. Hanföl:

Hanföl, das durch Pressen der Samen gewonnen wird, enthält wertvolle Fettsäuren und Antioxidantien. Es wird zur Unterstützung der Herzgesundheit, zur Reduktion von Entzündungen und zur Pflege von Haut und Haaren verwendet.

3. CBD-Öl:

Bio-CBD-Öl ist ein spezifischer Extrakt aus den Blüten der Hanfpflanze 4, der reich an Cannabidiol (CBD) ist. Im Gegensatz zu THC hat CBD keine psychoaktiven Wirkungen, sondern bietet eine Reihe von potenziellen gesundheitlichen Vorteilen:

  • Schmerzlinderung: CBD-Öl kann bei der Behandlung von chronischen Schmerzen und Entzündungen helfen, indem es das Endocannabinoid-System beeinflusst, das an der Schmerzregulation beteiligt ist.
  • Angst und Depression: Studien haben gezeigt, dass CBD-Öl angstlindernde und stimmungsaufhellende Eigenschaften besitzt, die bei der Behandlung von Angstzuständen und Depressionen hilfreich sein können.
  • Schlafstörungen: CBD-Öl kann die Schlafqualität verbessern, indem es entspannend wirkt und Schlaflosigkeit reduziert.
  • Epilepsie: CBD-Öl hat antiepileptische Eigenschaften und wird zur Behandlung bestimmter Formen der Epilepsie verwendet, insbesondere bei Patienten, die auf herkömmliche Medikamente nicht ansprechen.
  • Hautgesundheit: Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften kann CBD-Öl bei Hauterkrankungen wie Akne und Ekzemen helfen, indem es die Haut beruhigt und Entzündungen reduziert.

Einzelnachweise

1. Hanf als Teil der Cannabaceae Familie
2. Geschichte von Hanf
3. Anbau von Hanf
4. Biologisches CBD Öl

Siehe auch

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