Übergewicht, auch als Adipositas bekannt, ist ein kritischer medizinischer Zustand, der durch eine übermäßige Menge an Körperfett gekennzeichnet ist. Die gängigste Methode zur Bestimmung von Fettleibigkeit ist der Body-Mass-Index (BMI), ein Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße. Ein BMI zwischen 25 und 29,9 ist ein Hinweis auf Übergewicht hin, während ein BMI von 30 oder höher auf Fettleibigkeit hinweist, eine extreme Form von Übergewicht.1
Verbreitung
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat die Verbreitung von Übergewicht und Fettleibigkeit weltweit zugenommen und ist nun eine bedeutende globale Gesundheitskrise. Im Jahr 2021 waren laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 39 Prozent der Erwachsenen übergewichtig und 13 Prozent fettleibig. In einigen Ländern, einschließlich der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs, sind diese Zahlen noch deutlich höher. Als Merkmal für zukünftige Gesundheitsherausforderungen steigt auch die Verbreitung von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen.2
Faktoren
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zur Entstehung von Fettleibigkeit beitragen. Die Hauptursachen sind eine unausgewogene Ernährung, die reich an kalorienreichen und nährstoffarmen Lebensmitteln ist, sowie mangelnde Bewegung. Darüber hinaus können genetische Faktoren die Anfälligkeit für Gewichtszunahme und die Verteilung von Körperfett beeinflussen. Zusätzlich beeinflussen sozioökonomische Faktoren und Spannungen die Verfügbarkeit und Auswahl von Lebensmitteln sowie die Möglichkeiten zur körperlichen Aktivität.3
Übergewicht ist mit sehr vielen gesundheitlichen Problemen verbunden, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, bestimmte Arten von Krebs und Atemwegserkrankungen. Es kann auch psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände verursachen oder verschlimmern und sich insgesamt schlecht auf die Lebensqualität niederschlagen.
Behandlung
Für die Behandlung von Fettleibigkeit sind in der Regel diätetische Veränderungen, vermehrte körperliche Aktivität und Verhaltensänderungen notwendig. Eine grunsätzliche Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und mageren Proteinen ist, kann beim Abnehmen und der Gewichtserhaltung eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus hilft regelmäßige körperliche Aktivität, Kalorien zu verbrennen, den Stoffwechsel anzukurbeln und die allgemeine Gesundheit zu fördern.4
In bestimmten Fällen kann eine medizinische oder chirurgische Behandlung erforderlich sein. Mehrere Medikamente können beim Abnehmen helfen, indem sie den Appetit unterdrücken oder die Fettaufnahme stoppen. Adipositaschirurgie, zu der Verfahren wie Magenbypass und Magenband gehören, kann eine wirksame Behandlung für Patienten mit starkem Übergewicht oder Fettleibigkeit darstellen, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen. Diese Eingriffe verändern die Struktur des Verdauungssystems, um die Nahrungsaufnahme einzuschränken und/oder die Verdauung zu verändern.
Die Veränderung des Verhaltens ist ein entscheidender Bestandteil der Behandlung von Fettleibigkeit. Dies beinhaltet das Erlernen gesunder Essgewohnheiten, das Etablieren von Trainingsroutinen und das Erlangen von Bewältigungsstrategien für Stress und emotionale Probleme, die zur Gewichtszunahme beitragen können. Essen wird nämlich häufig als Bewältigungsmethode für Stress angesehen.
Prävention
Zusätzlich ist die Prävention von Fettleibigkeit ein zentraler Bestandteil der öffentlichen Gesundheitspolitik. Dies kann durch Aufklärungsprogramme, die Förderung gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität sowie gesetzgeberische Maßnahmen, die die Vermarktung schädlicher Lebensmittel einschränken, erreicht werden.
Diskriminierung gegenüber Übergewichtigen
Der psychosoziale Aspekt sollte auch im Zusammenhang mit Übergewicht und Fettleibigkeit erwähnt werden. Diskriminierung und Stigmatisierung von übergewichtigen und fettleibigen Menschen sind in der Gesellschaft und im Gesundheitswesen weit verbreitet. Diese Diskriminierung kann sich in verschiedenen Bereichen zeigen, einschließlich Beschäftigung, Bildung, Gesundheitsversorgung und Medien.
Studien haben erwiesen, dass übergewichtige und fettleibige Menschen oft als motivationslos, undiszipliniert, weniger kompetent und abstoßend stigmatisiert werden. Diese negativen Stereotype können zu sozialer Ausgrenzung, geringem Selbstwertgefühl, Depressionen und sogar Störungen beim Essen führen. Darüber hinaus können sie Menschen davon abhalten, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen und einen gesunden Lebensstil anzunehmen.
Angesichts dessen ist es entscheidend, das Bewusstsein für die Diskriminierung und Stigmatisierung von übergewichtigen und fettleibigen Menschen zu schärfen und Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Probleme zu fördern. Dies kann die Umsetzung von Antidiskriminierungsgesetzen, die Schulung von Gesundheitsdienstleistern und die Förderung positiver Darstellungen übergewichtiger und fettleibiger Menschen in den Medien umfassen.
Letztendlich ist es wichtig zu realisieren, dass Übergewicht und Fettleibigkeit komplexe Zustände sind, die neben individuellem Verhalten auch von einer Vielzahl genetischer, umweltbezogener und sozialer Faktoren beeinflusst werden. Diese Gesundheitskrise erfordert einen ganzheitlichen und mitfühlenden Ansatz, um effektiv angegangen zu werden.
Einzelnachweise
1. BMI als Indikator für Übergewicht
2. Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger
3. Faktoren für Übergewicht
4. Behandlung von Übergewicht
Siehe auch
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