In der Zahnmedizin bezeichnet man als Komposit ein Füllmaterial, das zur Wiederherstellung von Zähnen verwendet wird. Es besteht aus einem Polymer-Matrix und anorganischen Füllstoffen, häufig Glaskeramik- oder Quarzpartikeln. Durch die Verwendung verschiedener Arten von Füllstoffen und Bindemitteln lassen sich unterschiedliche Komposit-Typen mit verschiedenen physikalischen und ästhetischen Eigenschaften herstellen.
Geschichte
Die Verwendung von Kompositen in der Zahnmedizin begann in den 1951er Jahren. Die ersten Kompositmaterialien boten bereits eine bessere Ästhetik im Vergleich zu den traditionellen Amalgamfüllungen, hatten jedoch begrenzte mechanische Eigenschaften und Haltbarkeit. Durch eine anhaltende Forschung sind moderne Komposite heute sowohl in Bezug auf Ästhetik als auch auf Funktion wesentlich überlegen.1
Verwendung
Komposite werden meistens für die direkte Restaurierung von Zähnen verwendet, das bedeutet, die Füllung wird direkt im Mund des Patienten angepasst und gehärtet. Sie werden sowohl für vordere als auch hintere Zähne verwendet, wobei für jeden Bereich spezifische Kompositarten entwickelt wurden.
Für ästhetisch anspruchsvolle Bereiche, wie die Vorderzähne, werden oft mikrogefüllte oder nanogefüllte Komposite eingesetzt, die feinere Partikel enthalten und so eine glattere Oberfläche und bessere Polierfähigkeit bieten. Dadurch erscheinen die Zähne in einem strahlenden Weißton. Für die Backenzähne, die höheren Belastungen ausgesetzt sind, werden häufig Komposite mit gröberen Füllstoffen verwendet, die eine höhere Festigkeit aufweisen und somit stabiler und langlebiger sind.2
Haltbarkeit
Die Haltbarkeit von Kompositfüllungen hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Qualität des verwendeten Materials, der Technik des Zahnarztes und der Belastung, der die Füllung ausgesetzt ist. Im Allgemeinen können moderne Komposite bei guter Pflege und hoher Qualität jedoch um die 10 Jahre halten. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Füllungen intakt bleiben und keine Undichtigkeiten oder Brüche auftreten. Wenn dies auftritt, sollte schnell gehandelt werden.3
Kassenleistung
In vielen Ländern werden Kompositfüllungen für die Frontzähne von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, da sie als Standardversorgung gelten. Für die Backenzähne können jedoch Zuzahlungen anfallen, da Amalgam häufig als Standardmaterial für diese Zähne gilt und Komposite als höherwertige, ästhetische Versorgung angesehen werden. Es ist immer ratsam, sich vor einer Behandlung über mögliche Kosten und Erstattungen bei der Krankenkasse zu informieren.4
Vergleich mit Keramikfüllung
Neben Kompositen sind Keramikfüllungen eine weitere Option für zahnärztliche Restaurationen. Während Komposite direkt im Mund modelliert werden, werden Keramikfüllungen oft indirekt hergestellt, das bedeutet, sie werden außerhalb des Mundes angefertigt und dann eingefügt.
- Ästhetik: Sowohl Keramik- als auch Kompositfüllungen bieten hervorragende ästhetische Ergebnisse. Keramik hat jedoch den Vorteil, dass sie lichtdurchlässig ist und daher natürlicher wirken kann.
- Kosten: Keramikfüllungen sind in der Regel teurer als Kompositfüllungen, da der Herstellungsprozess aufwendiger ist.
- Zeitaufwand: Da Keramikfüllungen in einem zahntechnischen Labor hergestellt werden, benötigen sie in der Regel zwei zahnärztliche Termine, während Kompositfüllungen in nur einem Termin angefertigt werden können.
Vergleich mit Amalgamfüllungen
Amalgam ist seit über ungefähr 150 Jahren ein bewährtes Füllmaterial in der Zahnmedizin und hat die Zahngesundheit von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt unterstützt. Doch in den letzten Jahrzehnten wurde es aufgrund von Bedenken hinsichtlich seiner Zusammensetzung, insbesondere seines Quecksilbergehalts, sowie aus ästhetischen Gründen zunehmend durch Kompositfüllungen ersetzt. Der Vergleich zwischen Amalgam- und Kompositfüllungen offenbart einige Unterschiede:
- Zusammensetzung: Amalgam besteht aus einer Kombination von Metallen, darunter Silber, Zinn, Kupfer und Quecksilber. Das Quecksilber hat die Aufgabe, die anderen Metalle zu binden und eine plastische, formbare Masse zu erzeugen. Komposite hingegen bestehen aus einem Kunststoff-Matrix und anorganischen Füllstoffen, meist Glaskeramik- oder Quarzpartikeln.
- Ästhetik: Einer der größten Vorteile von Kompositfüllungen ist ihre Farbanpassungsfähigkeit. Sie können in einer Farbe gewählt werden, die dem natürlichen Zahn nahekommt, wodurch sie besonders bei Füllungen im Frontzahnbereich bevorzugt werden. Amalgamfüllungen sind metallisch grau und somit deutlich sichtbar, was viele Patienten als ästhetisch nicht ansprechend empfinden.
- Platzbedarf: Kompositfüllungen können in kleineren Vorbereitungen verwendet werden als Amalgamfüllungen, was bedeutet, dass weniger gesundes Zahnmaterial entfernt werden muss.
- Wärme- und Kälteleitfähigkeit: Amalgam leitet Temperaturveränderungen besser als Komposit, was zu Temperaturempfindlichkeiten führen kann.
- Gesundheitliche Befürchtungen: Obwohl viele Studien die Sicherheit von Amalgamfüllungen bestätigen, gibt es Bedenken wegen des Quecksilbergehalts. Einige Menschen entscheiden sich aus gesundheitlichen oder ökologischen Gründen gegen Amalgam. In einigen Ländern wurden Amalgamfüllungen aufgrund dieser Bedenken eingeschränkt oder verboten.
Einzelnachweise
- Geschichte von Komposit
- Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
- Hochwertige Komposit Zahnfüllungen
- Krankenkassen und Komposit
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