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Angststörung

Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung, die durch übermäßige und oft unbegründete Angst oder Furcht gekennzeichnet ist. Diese Störungen gehen weit über normale Angstgefühle hinaus, die als Reaktion auf stressige oder bedrohliche Situationen auftreten, und können die täglichen Aktivitäten erheblich beeinträchtigen.

Angststörungen umfassen eine Vielzahl von Zuständen, darunter generalisierte Angststörung (GAD), Panikstörung, soziale Angststörung und spezifische Phobien. Sie sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit und können sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten.1

Diagnose

Die Diagnose einer Angststörung erfolgt durch eine gründliche Bewertung durch einen Psychiater, Psychologen oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister. Der Diagnoseprozess umfasst mehrere Schritte:

1. Klinisches Interview:

Ein ausführliches Gespräch wird geführt, um die Symptome, deren Häufigkeit, Dauer und Intensität zu ermitteln. Der Patient wird gefragt, wie diese Symptome seinen Alltag beeinflussen und ob sie in bestimmten Situationen verstärkt auftreten.

2. Diagnostische Kriterien:

Die Diagnose basiert auf den Kriterien des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) oder der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10). Diese Kriterien helfen, die spezifische Art der Angststörung zu bestimmen, indem sie Symptome und deren Auswirkungen auf das Leben des Patienten identifizieren.

3. Ausschluss anderer Ursachen:

Körperliche Untersuchungen und Laboruntersuchungen können durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass keine anderen medizinischen Bedingungen wie Schilddrüsenprobleme oder Herzkrankheiten die Symptome verursachen.2

4. Fragebögen und Skalen:

Standardisierte Fragebögen und Skalen wie die Hamilton-Angst-Skala (HAM-A) oder die Beck-Angst-Inventar (BAI) können verwendet werden, um den Schweregrad der Angst zu bewerten und die Fortschritte im Verlauf der Behandlung zu messen.

Ursachen

Die Ursachen von Angststörungen sind komplex und können eine Kombination aus genetischen, biologischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren umfassen:

1. Genetik:

Familiengeschichten deuten darauf hin, dass Angststörungen eine genetische Komponente haben können. Personen mit einer Familiengeschichte von Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen haben ein höheres Risiko, selbst eine Angststörung zu entwickeln.3

2. Biologische Faktoren:

Ungleichgewichte in Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA (Gamma-Aminobuttersäure) können zur Entwicklung von Angststörungen beitragen. Auch strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gehirn, insbesondere in Regionen wie der Amygdala, die für die Verarbeitung von Angst und Emotionen zuständig sind, spielen eine Rolle.

3. Psychologische Faktoren:

Persönlichkeitsmerkmale wie Perfektionismus oder geringes Selbstwertgefühl können das Risiko erhöhen. Negative Denkmuster und die Tendenz, Bedrohungen zu überschätzen, tragen ebenfalls zur Entwicklung von Angststörungen bei.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Angststörungen umfasst eine Kombination aus psychotherapeutischen, medikamentösen und alternativen Ansätzen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sind:

1. Psychotherapie:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): CBT ist die am häufigsten verwendete Therapieform zur Behandlung von Angststörungen. Sie hilft den Patienten, negative Denkmuster zu erkennen und zu ändern sowie Strategien zur Bewältigung von Angst zu entwickeln.
  • Expositionstherapie: Diese Form der Therapie setzt die Patienten schrittweise den angstauslösenden Situationen aus, um die Angstreaktion zu verringern und die Bewältigungsfähigkeit zu verbessern.
  • Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT): ACT hilft den Patienten, ihre Angst zu akzeptieren und sich auf persönliche Werte und Ziele zu konzentrieren, um ein erfülltes Leben zu führen.

2. Medikamentöse Therapie:

  • Antidepressiva: Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) sind häufig verwendete Medikamente zur Behandlung von Angststörungen. Sie helfen, das chemische Ungleichgewicht im Gehirn zu korrigieren.
  • Benzodiazepine: Diese Medikamente werden zur kurzfristigen Linderung akuter Angstsymptome eingesetzt, da sie schnell wirken, aber aufgrund ihres Suchtpotenzials nicht für langfristige Behandlungen empfohlen werden.
  • Betablocker: Diese werden manchmal eingesetzt, um die körperlichen Symptome von Angst, wie Herzrasen oder Zittern, zu kontrollieren.

3. Alternative Behandlungen:

  • CBD-Öl: Cannabidiol (CBD) ist eine Substanz aus der Hanfpflanze, die keine psychoaktiven Wirkungen hat und potenziell angstlindernde Eigenschaften besitzt. Einige Studien deuten darauf hin, dass CBD-Öl helfen kann, Angst und Stress zu reduzieren, indem es auf das Endocannabinoid-System des Körpers einwirkt, das die Stimmung und Angst reguliert. CBD-Öl kann in verschiedenen Formen, wie Tropfen oder Kapseln, eingenommen werden. Es ist wichtig, vor der Anwendung einen Arzt zu konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.4
  • Aromatherapie: Die Verwendung ätherischer Öle wie Lavendel kann beruhigend wirken und Angstgefühle reduzieren.
  • Achtsamkeitsbasierte Ansätze: Meditation und Achtsamkeitsübungen können helfen, den Geist zu beruhigen und den Fokus auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, was die Angst reduziert.

4. Lebensstiländerungen:

  • Ernährung und Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können die Stimmung verbessern und helfen, die Symptome von Angststörungen zu lindern.
  • Schlafhygiene: Guter Schlaf ist entscheidend für das emotionale Wohlbefinden. Strategien zur Verbesserung der Schlafhygiene können helfen, Schlaflosigkeit und damit verbundene Angst zu bekämpfen.

Einzelnachweise

1. Was ist eine Angststörung?
2. Diagnose einer Angststörung
3. Ursachen Angststörung
4. CBD Öl

Siehe auch

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