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Medikament

Ein Medikament, auch Arzneimittel genannt, ist eine Substanz oder eine Kombination von Substanzen, die zur Vorbeugung, Linderung, Behandlung und vor allem Heilung von Krankheiten eingesetzt wird. Medikamente können aus natürlichen Quellen stammen oder synthetisch produziert werden und wirken, indem sie spezifische biologische Vorgänge im Körper regulieren bzw. verändern.

Geschichte

Die Geschichte der Medikamente reicht Tausende von Jahren zurück. Frühe Zivilisationen wie die Römer oder Ägypter nutzten natürliche Ressourcen wie Kräuter, Pflanzen und Mineralien zur Behandlung von Krankheiten und Gebrechen. Im Mittelalter begannen Apotheken mit der systematischen Herstellung und Verteilung von Arzneimitteln. Die moderne Pharmakologie entstand im 19. Jahrhundert mit der Entdeckung und Isolierung von Wirkstoffen aus Pflanzen und der späteren synthetischen Herstellung von Medikamenten.1

Herstellung

Die Produktion von Medikamenten ist ein komplexer Vorgang, der Forschung, Entwicklung und umfangreiche Laboruntersuchungen beinhaltet. Zunächst identifizieren Wissenschaftler potenzielle Wirkstoffe, die dann in präklinischen Studien auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit ausführlich geprüft werden. Nach positiven Ergebnissen folgen klinische Studien mit menschlichen Teilnehmern. Bei Erfolg wird das Medikament für die Massenproduktion vorbereitet, die unter strengen Qualitätskontrollen stattfindet.

Anwendung von Arzneimittel

Medikamente werden in verschiedenen Formen wie Tabletten, Kapseln, Injektionen, Salben und mehr verabreicht. Ihre Anwendung hängt von der Art der Erkrankung, der Dosierung, der Verabreichungsform und dem Patientenprofil ab.

Hausärzte und Fachärzte verschreiben Medikamente basierend auf einer gründlichen Diagnose und unter Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Aus diesem Grund ist es wichtig, regelmäßig zu einem Arzt zu gehen, da dieser weiß, welche anderen Medikamente genommen werden.

Gesetze und Zulassung in Deutschland

In Deutschland unterliegt die Zulassung von Medikamenten strengen gesetzlichen Vorgaben. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sind für die Bewertung und Zulassung zuständig. Medikamente müssen strenge Sicherheits-, Wirksamkeits- und Qualitätsstandards erfüllen, bevor sie zugelassen werden.2

Apotheken

Apotheken spielen eine zentrale Rolle in der Verteilung von Medikamenten. Sie stellen nicht nur verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Medikamente bereit, sondern beraten auch zu deren korrekter Anwendung und möglichen Nebenwirkungen.

In Deutschland sind Apotheken streng reguliert, um eine hohe Qualität der Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Bei Versandapotheken ist es inzwischen üblich, dass man Medikamente auch auf Rechnung kaufen kann. Dadurch wird es möglich die Medikamente direkt zu erwerben und erst später zahlen zu müssen. In der Regel handelte sich dann um ein Zahlungsziel von 7-14 Tage.3

Wirkung und Nebenwirkungen

Die Wirkung eines Medikaments hängt von seinem gesamten Wirkmechanismus ab, der sich auf spezifische Zellen, Organe oder molekulare Prozesse im Körper richtet. Der Wirkmechanismus ist entscheidend für die Bestimmung der therapeutischen Anwendung des Medikaments und dessen Effektivität bei verschiedenen Krankheiten wie Rheuma, Fieber oder auch einer Grippe.

Nebenwirkungen sind unerwünschte Effekte, die bei der Einnahme von Medikamenten auftreten können. Sie reichen von milden Reaktionen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit bis hin zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, wie Durchfall oder Kreislaufprobleme.

Je nachdem, was der Patient bisher für Medikamente einnimmt und welche möglichen Reaktionen in Kombination entstehen können, muss der Arzt genau überlegen. Patienten sollten Nebenwirkungen immer ihrem Arzt oder Apotheker melden.

Forschung und Entwicklung neuer Medikamente

Die Forschung und Entwicklung (F&E) neuer Medikamente ist ein langwieriger und kostspieliger Prozess. Hersteller wie Merck sind weltweit bekannt. Es beginnt mit der Entdeckung neuer Wirkstoffe, gefolgt von präklinischen Tests an Zellkulturen und Tieren, um Sicherheit und Wirksamkeit zu bewerten.

Die vielversprechendsten Kandidaten gelangen dann in klinische Studien mit Menschen. Diese Studien sind in Phasen unterteilt, die von kleinen Sicherheitstests bis hin zu großen Studien reichen, die die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments bei einer größeren Population beurteilen. Der gesamte Prozess kann über ein Jahrzehnt dauern und erfordert erhebliche Investitionen. Jedes neue Medikament muss für eine 6.-stellige Summe angemeldet werden und notwendige Tests vorlegen.

Kostenerstattung und Preisgestaltung

In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, spielen staatliche Gesundheitssysteme und Versicherungen wie die Barmer oder die Techniker Krankenkasse eine wichtige Rolle bei der Kostenerstattung von Medikamenten.

Die Preisgestaltung für neue Medikamente ist oft ein komplexer Prozess, der Faktoren wie Entwicklungskosten, den Wert des Medikaments für Patienten und das Gesundheitssystem sowie Marktdynamiken berücksichtigt. In Deutschland regelt das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) die Preisfindung für neu zugelassene Medikamente.4

Globaler Pharmamarkt und ethische Überlegungen

Der globale Pharmamarkt ist ein dynamisches Feld, geprägt von Innovation, Wettbewerb und regulatorischen Herausforderungen. Große Pharmaunternehmen dominieren den Markt, aber auch kleinere Biotechnologieunternehmen wie Biointech sind wichtige Akteure, insbesondere in der Erforschung und Entwicklung neuer Therapien oder Impfungen. Der Markt ist auch von internationalen Handels- und Patentgesetzen sowie von globalen Gesundheitskrisen wie der COVID-19-Pandemie beeinflusst.

Die Pharmaindustrie steht häufig im Mittelpunkt ethischer Diskussionen und Kritik. Themen wie der Zugang zu Medikamenten in Entwicklungsländern, die Preisgestaltung von Medikamenten, die Transparenz von klinischen Studien und die Beziehung zwischen Pharmaunternehmen und Ärzten sind wichtige ethische Fragen die häufig diskutiert werden.

Einzelnachweise

1. Geschichte von Medikamente

2. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

3. Rechnungskauf

4. Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG)

Siehe auch:

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