Dem Hungerbedürfnis nicht nachkommen zu können bedeutet für die meisten die reinste Qual. Es einfach zu unterdrücken ist über kurz oder lang äußerst schwierig. Um daher längerfristig abnehmen oder das Wunschgewicht halten zu können, ist es enorm wichtig, die Bedürfnisse und Signale des eigenen Körpers verstehen zu lernen. Es geht darum, ihm das zu geben, wonach er gerade verlangt. Nur so lassen sich um Umgang mit Hunger langfristig Abnehmerfolge erzielen.
Denn häufig handelt es sich gar nicht um echten Hunger und unser Körper braucht etwas völlig anderes. Langeweile, Wut oder Unzufriedenheit münden oftmals unterbewusst im Gefühl, etwas essen zu müssen: Heißhunger. Indem wir dem Verlangen nachgeben und uns beispielsweise etwas Süßes gönnen, stellt sich das Gefühl der Zufriedenheit ein und wir können die Stresssituationen leichter bewältigen. Da wir häufig zu ungesunden Lebensmitteln greifen, ist die Folge klar: unnötiger Kalorienkonsum.
Wie echten Hunger erkennen
Um echten Hunger zu erkennen, sollte man sich daher stets fragen, ob das Gefühl nicht aus der aktuellen Stimmung heraus entsteht. Wenn möglich, gib ihm das, was er gerade braucht. Das kann ggf. eine Umarmung und ein Gespräch sein.
Darüber hinaus gibt es einige Indizien, die Heißhunger (und keinen echten Hunger) andeuten:
- Das Hungergefühl plötzlich auf, nicht langsam und kontinuierlich
- Es entsteht die Lust nach einem bestimmten Lebensmittel, kein allgemeines Verlangen nach Nahrung
- Der Hunger will sofort gestillt werden und lässt sich nicht mehr rauszögern
Wie Heißhunger vermeiden
Um Heißhunger erst gar nicht entstehen zu lassen, können folgende Strategien eingesetzt werden:
- Esse regelmäßig über den Tage verteilt: Das hält den Blutzuckerspiegel konstant
- Frühstücke ausreichend
- Setze dir keine strikte Verbote an Süßigkeiten und Fast Food
- Künstliche Aromen meiden
- Durch ein Stück Obst, einen Schluck Mineralwasser oder Ablenkung (z.B. ein Spaziergang) kann man das Hungergefühl überbrücken
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Aus dem Text: "Dabei handelt es sich in den meisten Fällen gar nicht um echten Hunger und unser Körper braucht etwas völlig anderes."
Es ist nicht der Körper, der etwas anderes benötigt, sondern das Gehirn. Bei langjähriger kohlenhydratreicher Ernährungsweise ohne längere Nahrungskarenzen wird die Enzymproduktion zur Verwertung von Ketonkörpern in den Gehirnzellen abgebaut. Die Gehirnzellen können ab da nur noch Glukose als Energieträger nutzen, nicht aber zum Fettstoffwechsel zählenden Ketonkörper. Die Glukosespeicher des Organismus sind aber sehr gering. Dem Gehirn steht ohnehin nur der Glukosespeicher der Leber zur Verfügung. Viele Übergewichtige tragen mehr als 150.000 Kcal in den überflüssigen Pfunden mit sich herum. Die Frage ist: Warum bekommen sie dennoch Hunger? Warum verbrennen sie nicht stattdessen die überflüssigen Energien, die im Grunde für mehrere Monate reichen würden? Dies liegt daran, dass sie aus den gespeicherten Triglyceriden in den Fettdepots nur aus dem Glycerin Glukose generieren können. Dies entspricht aber nur ca. 6% der in einem Triglycerid vorhandenen Energie. Kurz: Das Gehirn schreit nach Glukose, die kann aber aus den riesigen Energiereserven in den Fettdepots nicht in ausreichendem Maße und nicht schnell genug geliefert werden. Also wird wieder schnell etwas Kalorisches gegessen oder getrunken, vor allem solche Dinge, die Kohlenhydrate enthalten. Alles, was dabei zu viel gegessen wird, landet aber wieder in den Fettdepots, wo es für das Gehirn später nicht mehr genutzt werden kann.
Abnehmen wird man deshalb nur auf zweierlei Weise:
a) durch viel Sport (um gezielt Fett zu verbrennen)
b) durch systematischen Aufbau der Enzymproduktion in den Gehirnzellen zur Verstoffwechslung von Ketonkörpern (aus dem Fettstoffwechsel). Dafür stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung.
0 · 1 Antwort
Setze dir keine strikte Verbote an Süßigkeiten und Fast Food
??
Das finde ich im Zusammenhang mit Heißhunger aber einen sehr bedenklichen Ratschlag. Entweder geht es hier um Gesundheit oder es ist eh alles egal.
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